Auch wenn das Frühjahr dieses Jahr eine Herausforderung war (Wassermangel! 3 Monate lang), bin ich mit dem Gartenjahr schon mal zufrieden. Denn so ganz langsam rückt die Selbstversorgung näher.
Seit über 3 Wochen habe ich kein Gemüse mehr gekauft 🙂
Und das, was ich jetzt brauche sind lediglich Zwiebeln (mal wieder ein Reinfall) und Kartoffeln (wie immer zu wenig). Ansonsten ernte ich jeden Tag etwas und manchmal ist es auch genug zum einfrieren/einkochen.
Was gibt es aktuell zu ernten?
- Tomaten
- Grüne, gelbe und lila Bohnen + Trockenbohnen
- Ölzucchini (jung wie Zucchini)
- Mangold
- Brokkoli
- Frühlingszwiebeln
- Petersilie, Basilikum und weitere Kräuter
- Salat
- Kartoffeln
- Äpfel
- Herbsthimbeeren
- Ananaskirschen
- Holunderbeeren
Und wie sieht der jetzt Garten aus?
Fangen wir an im Waldgarten
Der Gemüsegarten
Im ersten Beet wollte einfach nicht das wachsen, was wachsen sollte: Möhren, Zwiebeln, Schalotten und Malabar-Spinat. Die Möhren sind nicht aufgelaufen und die 2 Reihen Zwiebeln wurden mal wieder von den Schnecken gekillt.
Was macht man mit so einem Beet, wenn man nicht weiß, ob sich doch noch etwas bekrabbelt? Ein Experiment natürlich. Darf ich vorstellen:
Das „Gebrauchte Gemüse-Beet“
In die freien Flächen zwischen den Reihen habe einfach mal verschiedene Gemüse-Reste aus der Küche eingebuddelt. und zwar habe ich immer so ca. 1 cm von der Wurzel/dem Schaft dran gelassen und das dann in die feuchte Erde gesteckt.
- Möhren: hat nicht geklappt. Die Schnecken haben sich gefreut
- Pastinake: hat etwas länger überlebt, wurde aber auch weg gefressen
- Frühlingszwiebeln: funktioniert prima 🙂
- Porree/Lauch: funktioniert auch gut
Das Spargelbeet
Frühbeet & Co
In diesem Beet ist der Boden einfach noch nicht zu gebrauchen. So richtig wachsen tut da nichts und dazu ist es noch besonders trocken, da im Hintergrund Büsche stehen. Hier werde ich wohl erst noch mal mit Gründüngung experimentieren bevor etwas anständig wächst.
Kartoffelmulchbeet
Inzwischen habe ich das Beet mit Spinat und Phacelia eingesät, damit es im Winter nicht unbedeckt ist.
Jetzt die etwas erfreulicheren Beete:
Auberginenanbau im Freiland und die Frage: Was fehlt ihnen?
Ich habe versucht Auberginen im Freiland anzubauen. Aber irgendwas ist komisch. Ich habe 8 Pflanzen vorgezogen. Alle gleich gut entwickelt. 2 habe ich verschenkt und diese haben sich wohl prächtig gemacht und hatten schon viele Früchte, als meine gerade erst am blühen waren.
2 habe ich an die Südseite des Stangenbohnen-Tipi gesetzt. Gut, hier ist der Boden nicht optimal. Sie stehen an der Rasenkante. Eine wuchs mäßig, die andere ist total verkümmert.
4 stehen hier im Bohnenbeet.
Die oben rechts ist gut gewachsen und konnte schon beerntet werden.
Die Aubergine unten recht ist komplett eingegangen. Die beiden links haben lange gebraucht um ans wachsen zu kommen und sind so mittelprächtig.
Woran kann das liegen? Da zumindest für diese 4 der Boden und Standort gleich ist, schätze ich, dass eine sofort einen geeigneten Symbiose-Partner gefunden hat und die anderen eben nicht oder erst später. Was meint ihr? Kann das Bodenleben dafür verantwortlich sein? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar dazu.
Das Kohlbeet
Auch das ist dieses Jahr prachtvoll: ich hatte noch nie so kräftigen Kohl. Nur leider passt das Timing bei meinem Kohl nie: der Kohlrabi sollte längst geerntet sein, um dem Spitzkohl und den roten Beten Platz zu machen, aber der hat einfach noch keine anständigen Knollen gebildet.
Erbsen, Tomaten und Zucchini
Die Erbsen habe ich schon vom Beet genommen und dafür Grünkohl, Salat und Mangold gepflanzt
Dann kommt das Tomatenbeet. Das sah in den letzen Jahren auch schon mal besser aus. Die ersten 3 Tomaten in der Reihe, also oben, sind total kümmerlich. 2 Früchte und dann haben sie das Wachstum eingestellt. Keine Ahnung was da nicht geklappt hat. Möglicherweise sitzt die Wühlmaus da unten. Der Topinambur daneben ist jedenfalls plötzlich verschwunden.
Was aber ganz gut funktioniert hat, ist die Unterpflanzung der Tomaten: In eine Mulchschicht habe ich abwechselnd Petersilie, Kopfsalat, Basilikum und Hirschhornwegerich gepflanzt.
Die Salate sind schon geerntet, die Petersilie wuchert ohne Ende, der Basilikum wird regelmäßig beerntet. Nur der Hirschhornwegerich hat sich etwas schwerer getan. Ich glaube der steht nicht so auf Mulch.
Die Ölzucchini habe ich als Alternative zur normalen Zucchini ausprobiert, und ich muss sagen das hat geklappt. Während die normalen immer von Schnecken geköpft wurden und ohne Triebspitze nicht mehr weiter wachsen konnten, haben die Ölzucchini dank den Kürbissen in der Verwandschaft auch schon mal verzweigte Triebe, so dass auch eine Pflanze ohne Triebspitze überlebt. Und so habe ich nach 3 Jahren endlich wieder eigene Zucchini!
Die Ölzucchini hat noch weitere Vorteile:
- Sie ist kleiner und wächst nicht ganz so schnell wie normale. Daher fällt die übliche Zucchini-Schwemme eher klein aus.
- Sind doch mal zu viele junge Zucchini da (die jungen schmecken wie normale Zucchini), kann man diese ausreifen lassen und erhält mit etwas Glück Kürbiskerne (Zucchini und Kürbis sind näher verwand als man meinen könnte. Die Ölzucchini ist nämlich eine Zucchini die mit dem Gleisdorfer Ölkürbis gekreuzt wurde. Resultat: die Kerne haben durch einen Gendefekt keine Schale. Praktisch für den Koch.)
In der Mitte wächst die Schlangenzucchini. Diese Pflanze wuchert und verzweigt sich extrem. Aber immerhin kann sie alleine klettern, wenn man ihr ein stabiles Klettergerüst baut. Auch die habe ich als Ersatz für normale Zucchini probeweise angebaut. Allerdings bisher ohne Erfolg. Sie blüht ohne Ende, es bilden sich kleine Früchte, aber diese faulen oder werden gelb statt auszureifen.
Ich schätze mal das liegt an der Witterung. Ich habe gehört, dass Gurken dieses Jahr überhaupt nichts geworden sind und meine Ölzucchini haben auch Mehltau ohne Ende, was ich so nicht kenne.
Aber die gute Nachricht: die Schlangenzucchini hat wunderschöne Blüten, die ganz hervorragend nach Gurke schmecken. Und da die Blüten zum Abend hin aufgehen kann man sie prima beim abendlichen Gartenrundgang naschen.
Sonstiger Garten
Dieses Frühjahr habe ich eine Esskastanie gepflanzt.
Eigentlich hätte ich noch eine 2. als Bestäuber gebraucht, die kann aber erst im Herbst gepflanzt werden. Trotzdem habe ich eine Frucht dran.
In etwa 300 m Entfernung habe ich eine Esskastanie als kleinen Baum an einer Straße gefunden. Aber ich hätte nie gedacht, dass der Pollen bis zu meinem Bäumchen kommt. Da sind nämlich ein Hügel und mindestens 3 Häuserreihen dazwischen. Aber es hat wohl funktioniert.
So, und zum Abschluss noch mal die Gesamtansicht vom Gemüsegarten.
Auch ja, und ein typisches Ernte-Foto habe ich auch noch.