Mit diesem Beitrag startet eine längere Artikelserie zur Anlage einer Wildobsthecke die auch Nutzholz erzeugen soll. So eine Hecke spuckte schon länger in meinem Hinterkopf herum, aber mir fehlte der Platz für dieses Projekt. Das hat sich jetzt jedoch geändert.
Vorher: 40 Jahre alte Fichten als Grundstücksbegrenzung
Unser Garten ist ja von 3 Seiten mit hohen Fichten umgeben. Von Ost, West und Süden. Die Fichten sind jetzt 40 Jahre alt und zwischen 12 und 25 m hoch. Leider stehen sie nur 1 m von der Grundstücksgrenze entfernt und sie stehen viel zu dicht: auch etwa 1-2 m voneinander entfernt. Daher sind einige auch vergleichsweise klein geblieben.
Diese kleinen, etwas schwächeren Bäume hat sich letztes Jahr der Borkenkäfer vorgenommen. Im Frühling sah noch alles wie immer aus, aber im Sommer wurde der erste Baum in der hintersten Ecke des Gartens braun. Dann folgten im Spätsommer noch 3 weitere und im Herbst noch einer. Das ging unheimlich schnell. Als wir in den Urlaub fuhren hatte der eine Baum unten ein paar braune Nadeln, als wir nach 3 Wochen wieder kamen, war er komplett braun und die meisten Nadeln waren schon abgefallen.
Da die Käferbäume auch ausgerechnet an einem öffentlichen Gehweg stehen, mussten sie schnell weg, bevor da jemand was auf den Kopf bekommt. Und da die daneben stehenden Bäume auch schwächlich oder angegriffen aussahen, wurden sie gleich mit gefällt. So entstand Platz für etwas Neues.
Eine Wildobsthecke soll es werden
Den Plan, die Fichten langsam durch Laubbäume zu ersetzen, hatte ich schon lange, aber so einfach ist das nicht bei den großen Bäumen. Die müssen schon vom Profi gefällt werden und dann wird es gleich teuer. Aber so hat mir der Borkenkäfer die Entscheidung abgenommen und auf dem freien Stück kann ich schon mal was pflanzen.
Hoffentlich halten die anderen Fichten noch ein paar Jahre durch, damit zumindest stellenweise wieder eine Hecke da ist. Die Prognose für die restlichen Fichten ist sehr schlecht: der letzte Sommer hat die Bäume geschwächt und auch die die noch gesund aussehen werden sich wohl nicht lange gegen die Massen an Borkenkäfern durchsetzen können. Dazu kommt, dass die Fichten in der Nachbarschaft auch nicht besser aussehen. Von dort kommt der Käfer dann auch wieder rüber.
Ja, ja, so ist das halt mit einer Monokultur… äußerst anfällig für Schädlinge. Zukünftig soll da eine artenreichere Hecke stehen, damit nicht wieder ein einzelner Schädling fast alle Bäume im Garten töten kann. Und da es ja noch eine ganze Reihe an schönen, nützlichen Bäumen gibt, die ich gerne im Garten hätte, wird es eine Mischung aus Wildobsthecke und Nutzholzhecke.
Zum Naschen kann man ja nie genug haben. Und da die Fläche, die ich für meinen Waldgarten angedacht hatte eh viel zu klein ist für alles, was ich gerne hätte kann ich hier weitere Arten anpflanzen. Einige Bäume haben sich auch schon von selbst ausgesäät, nur eben nicht immer das was ich haben will oder dort wo es passt.
Eine Nutzholzhecke für eigenes Kaminholz
Die Hecke darf ruhig in die Höhe gehen, um die Sicht auf die dahinter liegenden Häuser zu verbauen. Daher will ich auch einige schnell wachsende und rückschnittverträgliche Arten wie z.B. Hainbuche pflanzen. So kann ich eigenes Kaminholz ernten. Das reicht zwar sicher nicht für die Selbstversorgung aber zumindest für ein bisschen mehr Unabhängigkeit.
In den nächsten Teilen dieser Serie geht es Schritt für Schritt um die Planung und Anlage des 1. Abschnitts der Hecke. Ich werde alle Teile hier verlinken.