So, jetzt ist es endlich so weit: der 2. Schwung Saubohnen ist heute in die Erde gekommen. Beim 1. Schwung tut sich noch nichts: keine Keinlinge zu sehen.
Das hat allerdings einiges an Geduld gefordert: erst einmal 3 Wochen jeden Tag Nachtfrost. Ende Februar sogar mit -9°C. Das ist hier in der Gegend nicht üblich. Die Winter sind hier sonst viel milder. Aber dann wurde es sehr schnell warm: in nur 4 Tagen stiegen die Temperaturen um fast 15°C von -2.6 °C auf 11,6°C.
Das sind nur die Lufttemperaturen. Im Boden sieht es ganz anders aus.
Natürlich haben auch mich die Frühlingsgefühle mitgerissen und ich stürmte mit der Saatgut-Tüte in den Garten. Pech gehabt: Die Erde war noch steinhart gefroren. 2 Tage später: das gleiche. Noch mal 2 Tage gewartet: ein paar Zentimeter angetaut, aber da drunter: steinhart.
Hier zeigt sich, dass die Bodentemperatur immer der Lufttemperatur in ihren Schwankungen hinterher hängt. Je tiefer die Bodentemperatur gemessen wird, desto stärker ist dieser Einfluss. Aber dafür fallen die Schwankungen in tieferen Schichten auch nicht mehr so stark aus wie an der Oberfläche.
Am Freitag, also vor 3 Tagen habe ich noch mal eine Schaufelprobe genommen. Ich bin etwa 5-6 cm tief in die Erde rein gekommen, bevor ich auf eine Eisschicht stieß. Da lag die Lufttemperatur bei 10 °C und es hatte seit 5 Tagen keinen Frost mehr gegeben. Oben war also alles schon wieder Aussaat-bereit aber von unten hätten meine Saubohnen kalte Füsse bekommen: die werden nämlich 5-7 cm tief gesäat.
Fazit: Wenn der Boden über viele Tage hinweg gefroren war, dauert es ganz schön lange, bis er wieder aufgetaut ist.
Ich habe noch Saatgut für einen 3. Schwung Saubohnen. Die werden ich zur Forsythienblüte aussähen, um dann zu schauen, ob beim Auflaufen Unterschiede zu erkennen sind.
Hier geht es noch einmal zu Teil 1 und Teil 2 des Experiments zur Aussaat nach der Phänologie.